Die Geburt

Freitag, 08.01.2011

Wie angekündigt hatten wir eine unruhige Nacht. Fly wanderte von einer Ecke in die nächste und buddelte und buddelte… Am Vormittag wurde sie allerdings immer ruhiger, so dass wir schon vermuteten, dass sie doch noch ein wenig warten wollte.
Aber dann, kurz vor 13 Uhr setzten die ersten Presswehen ein. Im Gegensatz zu den Eröffnungswehen, hält hier die Hündin den Atem an und die Wehe geht wie eine Welle durch den ganzen Körper. Danach hechelt sie dann weiter und wartet auf die nächste Wehe.
Ein paar Wehen brauchte sie schon, bis ihr Erstgeborener seinen warmen Nistplatz verlassen wollte. Mit 374 g brachte er ein anständiges Gewicht auf die Waage und das Gefühl einem Wunder der Natur beigewohnt zu haben, überkam uns wieder einmal.
Dann ging es munter weiter. Im 30-Minuten-Takt erblickte ein Welpe nach dem anderen das Licht der Welt. Immer abwechselnd Junge und Mädchen, bis der 6. Welpe geboren war.
Jetzt wurden die Abstände größer, Fly war nun doch etwas erschöpft und so gönnte ihr der Geburtsverlauf immer wieder längere Erholungsphasen. So war auch genug Zeit sich um die ersten Welpen zu kümmern. Alle suchten sofort nach den Zitzen und Fly leckte sie liebevoll über ihren kleinen Bauch, um ihre Verdauung anzuregen.
Um 16 und 17 Uhr wurden dann die nächsten beiden Welpen geboren. Alle acht mit einem wunderschönen glänzenden schwarzen Haarkleid und den Border Collie spezifischen weißen Zeichnungen. Niedliche rosa Schnäuzchen und Pfötchen ließen uns mal wieder dahin schmelzen.
Fly war nun rundum glücklich und dachte wohl sie hätte die Geburt überstanden. Wären da nicht die immer wiederkehrenden Wehen und der eine Knubbel in ihrem Bauch gewesen. Uns war klar, da war noch ein Welpe drin und der hatte es offenbar nicht besonders eilig zu seinen Geschwistern zu kommen. Also hieß es warten…
…und warten…
Gegen 22 Uhr telefonierten wir dann doch mal mit unserem Tierarzt und der meinte, dass wir noch ein wenig abwarten könnten. Fly forderte dann aber selber ihre verdiente Nachtruhe ein und sammelte noch einmal ihre ganze Kraft für ein paar kräftige Presswehen.  Wieder mal ein Mama-Söhnchen, das nur widerwillig seinen Platz ganz nah an Mamis Brust verlassen wollte. Aber es half ihm nichts, um halb zwölf rutschte er in die helle kalte Welt. Jetzt muss er  die Mami mit seinen acht Geschwistern teilen.
Fly umsorgt seither liebevoll und pflichtbewusst ihre große Familie.

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